Joblinge starten durch

Nach Abschluss der Schule stellen Jugendliche die Weichen für ihre Zukunft. Doch in kaum einer anderen Industrienation hängt ihr Erfolg so stark von der sozialen Herkunft ab wie in Deutschland: Etwa eine halbe Million Jugendliche hat Schwierigkeiten, von der Schule in eine Ausbildung mit Perspektive zu starten. Die Initiative Joblinge unterstützt junge Menschen in diesem Prozess mit einem inzwischen bewährten Programm.

Zu Gaast bei Swiss Life

Sechs Joblinge waren nun zu Gast bei Swiss Life in Garching. Die Teilnehmer zwischen 17 und 24 Jahren konnten sich einen ganzen Tag über die verschiedenen Berufe bei Swiss Life, das Arbeiten im Büro und die Grundlagen einer Versicherung informieren. Zwei Swiss Life-Mitarbeiter erklärten anhand ihrer Lebensläufe, dass Karrieren nicht immer geradlinig verlaufen – und dass man trotz Rückschlägen nicht den Mut verlieren sollte. „Es war super, mit den Azubis zu sprechen und etwas über ihren Alltag zu lernen“, berichtet der 19-jährige Muhsen, der über die Joblinge den Weg ins Arbeitsleben sucht. Die ausgiebige Hausführung vermittelte einen Blick hinter die Kulissen und ein Vortrag zum „Büro-Knigge“ zeigte, worauf man beim Arbeiten im Büro achten sollte.

Leistung aus eigenem Antrieb

Mit der Initiative starten die jungen Leute in ein sechsmonatiges Programm, das bundesweit schon mehr als 4.000 Menschen mit schwierigen Startbedingungen in den Arbeitsmarkt integriert hat. Neben langfristiger Begleitung durch ehrenamtliche Mentoren bekommen die Jugendlichen in fünf Projektphasen nicht nur Unterstützung: Sie müssen auch viel eigene Leistung zeigen.

In der Aufnahmephase direkt zu Beginn arbeiten sie zunächst mehrere Tage in einem gemeinnützigen Projekt mit und misten beispielsweise Käfige im Zoo aus. In der sechs- bis achtwöchigen Orientierungsphase finden die Jugendlichen ein für sie passendes Berufsfeld und bereiten sich gezielt auf eine Ausbildung vor. In der anschließenden Praxisphase sammeln sie erste Berufserfahrungen im eng betreuten Qualifizierungspraktikum bei einem Partnerunternehmen. Danach wird es ernst: „In der Probephase erarbeiten sich die Joblinge beim Partnerunternehmen ihren Ausbildungs- oder Arbeitsplatz“, berichtet Marijana Bralo, Hauptkoordinatorin für Jugendliche und Mentoren bei Joblinge. „Wenn sie ihre reguläre Ausbildung oder Anstellung angetreten haben, gibt es im Anschluss gezielte Trainingsmaßnahmen und Workshops, damit die Teilnehmer am Ball bleiben und sich nicht allein gelassen fühlen.“

Engagement auf allen Ebenen

Bei Swiss Life ist man begeistert davon, wie die Jugendlichen ihren Weg in eine selbstbestimmte Zukunft finden. Die Swiss Life Stiftung unterstützt das Programm bereits seit einem Jahr und vergibt zudem Stipendien an Joblinge, die sonst keine Finanzierung haben. Mehrere Mitarbeiter von Swiss Life sind ehrenamtliche Mentoren geworden – der praxisorientierte Infotag in Garching war ein weiterer Baustein der Zusammenarbeit.