„Gemeinwesen wird nur dann mit Leben gefüllt, wenn sich der Einzelne für das Ganze einsetzt“      

Interview mit Dirk von der Crone, einer der beiden Geschäftsführer der Swiss Life Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft.

Wie kam es zur Gründung der Swiss Life Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft?
vdC: Gemeinsam unterstützen wir unsere Kunden, damit sie ein längeres Leben selbstbestimmt und mit Zuversicht führen können – das ist unser Auftrag. Aber nicht alle Menschen – egal ob jung oder alt – haben die Möglichkeit, ihr Potenzial für sich zu entfalten. Dabei möchten wir helfen und so unsere soziale Verantwortung wahrnehmen. Mit der neugegründeten Swiss Life Stiftung für Chancenreichtum und Zukunft können wir uns dieser Mission viel intensiver stellen. Wir fördern bewusst ein Engagement, das noch enger mit den Werten aller Mitarbeitenden, dem Standort Deutschland und unserer Dachmarke verknüpft ist.

Welche Ziele haben Sie mit der Stiftung?
vdC: Die Stiftung hat einen klaren Auftrag: Bildung, Zuversicht und Chancengleichheit für sozial benachteiligte Menschen in Deutschland fördern. Das sind die entscheidenden Bausteine. Genau hier setzen wir an, um einen starken Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.

Die Stiftung ist eine gGmbH, was zeichnet dieses Geschäftsmodell aus?
vdC: Wir sind mit unserem Geschäftsmodell besonders aufgestellt. Die Finanzierung der Stiftung beruht zum großen Teil auf Spenden der Mitarbeitenden und Finanzberater. Ihnen wird daher auch eine wichtige Rolle in der Mitgestaltung der Stiftung eingeräumt. Wir sehen die Stiftung als Gemeinschaftsprojekt. Swiss Life Deutschland übernimmt dabei alle Personal- und Verwaltungskosten. Somit können 100 Prozent der Spendeneinnahmen für die reine Projektarbeit eingesetzt werden. Ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal, das Transparenz und Vertrauen schafft.

Welche Projekte möchten Sie fördern und wie wählen Sie diese aus?
vdC:
Um etwas zu bewegen, wollen wir innovative Bildungs- und Sozialprojekte unterstützen, die nachhaltig sind und Ursachen kurieren, nicht nur Symptome.

Kinder und junge Erwachsene mit schlechteren Startbedingungen verdienen hierbei eine besondere Förderung. Bei der Auswahl der Projekte helfen uns klare Förderkriterien. Geht es um größere Fördersummen holen wir auch den Stiftungsbeirat mit ins Boot. Mit unserem Förderpreis, den wir ab jetzt jährlich ausschreiben, bieten wir eine Plattform, Bildungsprojekte in der eigenen Region vorzuschlagen. Die überzeugendsten drei Projekte erhalten eine einmalige Fördersumme von bis zu maximal 10.000 Euro.

Der Beirat der Stiftung hat beratende Funktion, was bedeutet das genau?
vdC: Der Beirat ist sozusagen das Kontrollorgan der Stiftung. Wir haben zweimal im Jahr eine Beiratssitzung, auf der wir wegweisende Entscheidungen treffen und das Gremium über Förderungen und die allgemeine Stiftungsarbeit auf dem Laufenden halten. Unser Beirat fungiert als Interessensvertreter, Sprachrohr und Ideengeber. Die Mitglieder bringen sich mit Ihrer Expertise und Ihrem Netzwerk ein, um die Stiftung bestmöglich voranzubringen.

Warum ist Ihnen gesellschaftliches Engagement wichtig?
vdC:
Gemeinwesen wird nur dann mit Leben gefüllt, wenn sich der Einzelne für das Ganze einsetzt. Das ist der innere Kern einer jeden Gesellschaft. Insbesondere bei großen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie z. B. Flüchtlingswellen oder Flutkatastrophen, zeigt sich, ob eine Gesellschaft inneren Zusammenhalt hat. Das macht unser Land lebenswert und schützt vor Ausgrenzung und Vereinsamung. Soziales Leben muss aber auch praktiziert werden − sei es durch Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr, dem Sportverein oder einer Wohltätigkeitsorganisation.