Durch Corona ist die Arbeit von Teach First Deutschland noch wichtiger geworden

Fellows, das sind Hochschulabsolvent*innen verschiedener Fachrichtungen, die für zwei Jahre in Vollzeit und vergütet in einer Schule in einem sozial herausfordernden Umfeld eingesetzt werden. Aktuell kann man diese Fellows an Schulen in schwieriger Lage in insgesamt sieben Bundesländern antreffen. Dabei unterstützen die Fellows nicht nur die Lehrkräfte im Unterricht, sondern betreuen auch ganz individuell Schüler*innen, denen das Lernen besonders schwerfällt.
Anne Köster ist seit 2019 Fellow. Sie weiß, wie belastend die aktuelle Situation für viele ihrer Schüler*innen ist und versucht, ihnen auch digital so viel Unterstützung wie möglich zu geben. „Unsere Arbeit war schon vor Corona wichtig – jetzt ist sie existentiell geworden. Wir arbeiten mit Jugendlichen, über die jeder spricht, die aber nie selbst zu Wort kommen oder gehört werden. Die völlig abgehängt werden durch die Pandemie“, erläutert sie ihren Job.
„Wie ein kleines Unternehmen ohne IT-Abteilung“
Im Fokus der Zusammenarbeit steht der Ausbau der digitalen Bildungsangebote an den Schulen sowie der digitalen Kompetenzen der Fellows und Schüler*innen. Zu den gemeinsam vereinbarten Meilensteinen gehört unter anderem, dass die Fellows die Schulen beim Auf- und Ausbau einer sinnvollen IT-Infrastruktur unterstützen.
„Das stellt viele Schulen vor große Herausforderungen. Mit mehreren hundert Schüler*innen und Lehrkräften sind sie wie ein kleines Unternehmen, jedoch ohne eigene IT-Abteilung“, weiß Ulf Matysiak, Mitglied der Geschäftsführung von Teach First Deutschland. An vielen Schulen kümmere sich nicht selten eine einzige Lehrkraft nebenbei noch um die gesamte Schul-IT und es fehle schlicht an Wissen und Zeit für die Verwaltung des Schulnetzwerkes. Auch wenn mittlerweile fast alle Schulen ein Medienkonzept zur Beantragung von Mitteln aus dem Digitalpakt eingereicht hätten, seien sie bei der Umsetzung dringend auf externe Beratung und Unterstützung angewiesen.

Schulen fit für die digitale Zukunft machen
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„Unsere Fellows leisten in den Schulen digitale Aufbauarbeit und müssen darauf natürlich auch von uns entsprechend geschult und vorbereitet werden“, erläutert Rahel Lorenzen, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin des Bereichs Partner und Förderer. Weitere Meilensteine der Zusammenarbeit mit der Swiss Life Stiftung seien daher auch Webinare zur Entwicklung und Umsetzung von Medienkonzepten, zum Umgang mit sozialen Medien sowie die Digitalisierung der Fortbildungen für die Fellows. Insgesamt 229 Fellows von Teach First Deutschland sind im aktuellen Schuljahr 2020/21 an 181 Schulen in sozial herausfordernden Umfeldern tätig. Der Unterstützungsbedarf in den Schulen ist durch Corona noch größer geworden. „Daher freuen wir uns besonders über die neue Partnerschaft mit der Swiss Life Stiftung. Mit ihrer Hilfe möchten wir Schulen und Jugendliche aus benachteiligten Umfeldern fit für die digitale Zukunft machen“, so Lorenzen.
„Leuchtturm in der Stiftungsarbeit“
Mit Teach First Deutschland startet die Swiss Life Stiftung neben den „KinderHelden“ ihr zweites strategisches Partnerprojekt. „Ein strategisches Partnerprojekt der Swiss Life Stiftung zu sein, heißt, ein echter Leuchtturm in der Stiftungsarbeit zu werden. Wir fördern damit nachhaltig und langfristig Initiativen, mit denen wir Großes bewirken wollen. Teach First Deutschland unterstützt Jugendliche in benachteiligten Umfeldern bei ihrer Potentialentfaltung und ist damit altersmäßig die logische Fortsetzung unseres ersten strategischen Partnerprojektes, den KinderHelden. Die beiden Organisationen ergänzen sich perfekt“, erklärt Thorsten Wittmeier, Geschäftsführer der Stiftung, das neue Engagement.